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Das wars.
Der ursprüngliche Plan während des Wettbewerbs zu bloggen war nicht umzusetzen, dafür hatte ich mit der Übertragung eine Menge Spaß und auch im IRC wurde mächtig gelästert. kurz: es war der erhoffte Spaß. Aber im einzelnen:
Natürlich habe ich etwas vor 21:00 eingeschaltet und kam (wohl wissend stumm geschaltet) gleich in den optischen Genuss von Hugo Egon Balder, Thomas Hermanns, und zwei weiteren Figuren, die Dame hieß wohl Copperfield (oder so) und hatte mal was mit dem Bohlen, nach dem anderen Typ habe ich mich erst gar nicht erkundigt. Also die befürchteten C und D-Promis.
Nun ja, da stumm, erträglich. Pünktlich zur Eurovisions-hymne Ton an, und ... gleich Minuspunkte, es wurde nicht voll ausgespielt.
Anschließend die Lordi-Show, ein aufwändig produziertes Video des Siegertitels des Vorjahres für die Fernsehzuschauer und gleichzeitiger Vollplaybackauftritt in der Halle. Mächtig viel Pyrotechnik, und schon einer der Höhepunkt der Veranstaltung.
Anschließend dann der Einstieg ins Finale:
- Bosnien & Herzegowina
- Die Dame im Algenröckchen war tonal etwas herausgefordert, aber dafür hübscher Silberblick. Reicht aber nicht, Platz 11 und damit ist Bosnien & Herzegowina das nächste Mal im Halbfinale dabei.
- Spanien
- D'NASH wirkt irgendwie wie N'SYNC, die Ricky Martin-Anwärter sangen dann auch 'I Love You Mi Vida', Ähnlichkeiten zu 'Livin La Vida Loca' waren möglicherweise nicht zufällig. Erwähnenswert noch die offensichtliche Vorliebe der Spanier für Unisono Gesang (hatten wir letztes Jahr auch mit Las Ketchup), hilfreich wäre es dabei wenn die Protagonist die vorgesehenen Töne treffen würden. Immerhin nicht so gnadenlos untergegangen wie im Vorjahr, Platz 20.
- Weißrussland
- Tonal Herausgefordert. trotzdem Platz 6
- Irland
- der vierte Teilnehmer, bei dem es mit dem Singen nicht so geklappt hat, ich frage mich ob die Regie diese Teilnehmer deshalb an den Anfang gestellt hat, oder ob bei den folgenden Titeln dann der Harmonizer eingeschaltet wurde. Im zweiten Teil des Stücks, als die Sängerin sich an ihrer Trommel (Bhodran?) festhalten durfte, wurde auch der Gesang sicherer und treffender. Half aber alles nichts, das nächste Mal gehts ins Halbfinale, diesmal war für den ehemaligen Seriensieger nur Platz 24 und damit der letzte Platz drin.
- Finnland
- Die aktuelle Residenz der Hardrockgötter ist offenbar in Finnland, nach Lordi folgte also wieder ein rockiges Stück, dem ich eine gute Platzierung zugetraut hätte. Verendet aber auf Platz 17, damit ist Finnland das nächste Mal schon im Halbfinale dabei, hoffentlich bleiben die bei der harten Linie.
- Mazedonien
- hmmm... sorry, da blieb nix hängen. Platz 14.
- Slowenien
- Die Dame mit dem Leuchtehändchen und dem unangemessenen Grinsen. Platz 15.
- Ungarn
- Eine Perle, passende Stimme, schönes Stück. Mehr davon! Mein persönlicher Favorit. Beim Eurovisionspublikum Platz 9. Immerhin.
- Litauen
- einsame Dame mit Gitarre vor weißer Leinwand auf der sich weitere Musiker als Schatten abbilden. Das Lied plätscherte so dahin, nett als Background, das war es auch schon. Wurde offenbar vom Publikum auch so gesehen, Platz 21.
- Griechenland
- Hmmm... Mädels mit blauen Tüchern um die Taille, da kommt man auf komische Gedanken, ach ein Sänger war da auch noch dabei? oh. Platz 7.
- Georgien
- irgendwo zwischen Madonnas 'Ray Of Light' und Björk, ganz interessant, muss man sich aber erst schön hören (geht aber), sicherlich ungeeignet für einen der vorderen Plätze bei einem One-Shot-and-Vote-Wettbewerb. Platz 12.
- Schweden
- T-Rex trifft The Darkness, das Ganze vor einem hektischen schwarz-weiß Hintergrund, sodass es aufgrund der Kontrastunterschiede bei meinem schon etwas betagten Fernseher lustige Verzerrungen gab, ansonsten belanglos. Ich hatte auch den Eindruck das die Abmischung des Titels nicht gerade die Gitarren bevorzugte, sodass es noch weicher rüberkam. ein verdienter Platz 18.
- Frankreich
- als Punk angekündigt, war das einzig amüsante die Engelsflügel des Drummers, insgesamt überflüssig. Platz 22
- Lettland
- sechs geklonte Tenöre betreten nacheinander die Bühne und singen ... und das auf italienisch. Nette Idee, nette Umsetzung, nicht so mein Fall aber originell. Wohl zu herausfordernd für das Publikum, Platz 16
- Russland
- drei geklonte Schulmädchen, explizit für diesen Auftritt gezüchtet, stöhnen ins Mikrofon. belanglos, austauschbar, Dutzendware, Ähnliches Konzept wie mit t.A.t.u., da hat es trotz (gespielten) Lesbenskandalbonus auch nicht zum Sieg gereicht. Diesmal noch einen Platz schlechter auf Platz drei.
- Deutschland
- Andre Rieu on Swing. Musik, die, wenn sie ein Auto wäre ein H auf dem Nummernschild hätte. Hier zeigt sich übrigens ein großer Nachteil der sechs Personenregelung, es konnten nach der Besetzung von Klavier, Schlagzeug und Bass nur noch zwei Alibi-Bläser auf die Bühne, der komplette Bläsersatz hätte wohl noch ein paar Punkte hergemacht. So jedenfalls nur Platz 19, und damit das viertschlechteste deutsche Abschneiden aller Zeiten, schlechter Platziert waren nur noch Corinna May (2002), Stone & Stone (1995) und Gracia (2005).
- Serbien
- Heinz Rudolf Kunze ist doch noch im Wettbewerb? Nunja, nach der anfänglichen optischen Irritation, das Stück ist passend, und mit Inbrunst stimmig vorgetragen, ein verdienter Sieger, wenn auch nicht so meine Musik.
- Ukraine
- teilweise deutschsprachige Stechschrittpolka im Alufrischhaltekostüm. Mir fehlen eigentlich die Worte, warum durften Scooter eigentlich nicht zum ESC? Mutig, schrill, aber das wars auch schon. War dem Eurovisionspublikum aber trotzdem der zweite Platz wert.
- Großbritannien
- Nachdem man die Homosexuellen als Zielgruppe ausgemacht hat, stellt der britische Ralph Siegel eine solche Truppe zusammen. sinnlos, wertlos, ein verdienter Anwärter auf den letzten Platz. Hat durch großzügige Punktespenden aus Malta und Irland dieses Schicksal vermeiden können, Platz 23 und damit vorletzter.
- Rumänien
- Noch so eine Kombo, sechs Leute inklusive Quotenfarbigen, die irgendein mehrsprachiges Lied vortragen. Der rumänische Ralph Siegel erreichte Platz 13.
- Bulgarien
- grosse Trommeln, kleines Mädchen, spitze Schreie, insgesamt etwas was es im sonstigen Programm nicht gab, also Originell, aber dafür zu schräg um Massenkompatibel zu sein. werde ich mir auch nicht schönhören können. Teile des Eurovisionspublikums offenbar schon: Platz 5.
- Türkei
- 'Shake It' wieder mal. sonst ist mir da nichts hängengeblieben. Trotzdem Platz 4, und die obligatorischen 12 Punkte aus Deutschland.
- Armenien
- vielleicht war ich schon abgestumpft, vielleicht war's auch einfach belanglos. Ich entsinne mich nur noch an Peter Urbans Ich wusste garnicht das Sven Ottke wieder auf den Brettern steht. Platz 8
- Moldavien
- ein potentiell rockiger Titel, leider hat man darauf verzichtet die Instrumentierung aus dem Synthesizer nochmal mit richtigen Instrumenten einzuspielen. So wird die Musik einfach flach, und am Ende ist da auch nichts zu retten. Platz 10, damit immerhin qualifiziert für die nächste Endrunde.
Nun entstand die einzige Länge, weil man sich entschlossen hat in den 15Minuten Abstimmzeit kein echtes Programm zu machen, und stattdessen einen zweimaligen Schnelldurchlauf einzulegen (erstaunlicherweise schafften die vier oben genannten Tonverfehler in diesem einen sauberen Ton, ich nehme also an,das die Schnippsel aus einer Probe oder dem Halbfinale kamen.)
Nach dem Abschluss der Abstimmung per Telefon dann das Zwischenprogramm in dem Finnland Europa nochmal gezeigt hat wo der (Hardrock-)Hammer hängt, Apocalyptica erfreuten mit harten Klängen meine Ohren, mit jeder Menge Beiprogramm (Fötusblase, Leuchtstoffröhrenschlucker, Trapezkünstler) gab es also ordentlich was zu sehen und zu hören. Besonders imponierend fand ich das kreisförmige Headbangen der Cellisten, bei dem die Mähnen dann Helikoptermässig abgingen. toll.
Anschliessend dann die Abfrage der 42(?) Länder und Punktevergabe, Business as usual, die übliche Verzögerung aus Deutschland wurde diesmal gespart. (der bestellte Wolkenbruch wäre im Studio bestimmt nett gekommen, hat aber leider nicht geklappt.) Als störend empfand ich das Ergebnistabelle, welche diesmal so klein geraten war, das ich die Gesamtpunktzahl nicht erkennen konnte.
Mit dem Sieg Serbiens war der Abend dann gelaufen. (Die so genannte Grand Prix Party im Anschluss lasse ich natürlich aus, ich habe stumm geschaltet noch etwas geguckt, und hatte den Eindruck eines aufgeregten, sich betrogen fühlenden Doppelpass-Stammtisch. Nur das Phrasenschwein fehlte. Vermutlich wurde darüber debatiert, wieso der gefühlte Sieger Cicero nicht gewonnen hat, und was man ändern muss damit sowas nicht nochmal passiert. Warum war der Kunze eigentlich nicht da? Der hatte doch heute auch jede Menge zu sagen.)
Es hat mir insgesamt wieder gut gefallen, bis auf
- die vollkommen überflüssige wasserstoffblöde Krisse, die immer mal wieder ins Bild gerückt wurde, die sich auch nicht entblödete nach Bekanntgabe der Sieger sich zwischen Kamera und die Künstler zu drängen, als hätte sie selber irgendwas geleistet. Sowas muss nicht sein. wirklich nicht.
- die Kameraführung, man hatte selbst bei den ruhigeren Stücken kaum mal einen längeren Blick auf die Künstler, immer wurde umgeschaltet oder mit atemberaubender Geschwindigkeit um die kreisrunde Bühne gefahren. Nen bisschen weniger ist mehr, dann wirken z.B. auch die Lordikostüme besser.
- die Ankündigungen am Ende das es möglicherweise Änderungen
im Modus geben soll. (dazu in einem anderen Blogeintrag mehr)
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